Spektakel am Kirchturm
Mittelalterliche Gaukelei beim Klosterfest
/ 10.000 Besucher in Rehna
"Trinkt, esst und amüsiert
euch" - Klosterschwester Eva Doßmann hatte
am Sonnabend anlässlich des 3. Klosterfestes
den richtigen Slogan gewählt. An die 10000
Gäste nahmen die Einladung an und pilgerten
am Wochenende von Hamburg, Lübeck und
Schwerin zum Rehnaer Kloster.
Trotz stürmischen Wetters, die Feuer unterhalb
des Turmes der ehrwürdigen Klosterkirche
gingen nicht aus. Vielmehr herrschte reges
mittelalterliches Treiben an den Zelten
und Lagerstätten von Künstlern und Handwerkern.
Der gleichmäßige Klang der Schmiedehämmer
mischte sich mit dem dumpfen Schlag auf
die Schnitzmesser von Arnhold Burmeister.
Eulen, Wildschweine und Eichhörnchen schnitzte
er mit handwerklichem Geschick aus fast
meterdicken Holzstämmen. Nur Gustav und
Nikodemus, die beiden Gaukler von Basseltau,
zu neudeutsch Zeitvertreib, vermochten
es, mit ihren Späßen die Besucherschar
davonzulocken. Ihre akrobatischen Darbietungen
mit Fackeln und einer gehörigen Portion
Witz brachte die Gästeschar so richtig
in Schwung für den Auftritt von "Satolstelamandesrfanz".
Deren atemberaubende Trommelwirbel vergangener
Klosterfeste krönte das Quartett in diesem
Jahr mit A-cappella-Gesang und kurzweiligen
Stücken.
Stille Kunst im Kreuzgang
Musikalischen Hochgenuss boten unterdessen
der Gemischte Carlower Chor und der Rehnaer
Stadtchor mit "Seht am Strauch die Knospen
springen" von Smetana. Der Nonnengarten
war somit ein Ort zum Innehalten und Übergang
zur stillen Kunst, den Werken von Ullrich
Rudolph (Fotografie) und Peetsche Peemöller
(Acryl und Bleistiftzeichnungen). Während
Rudolph sich mit der Thematik Wasser und
Farbenspiel auseinandersetzte, präsentierte
Peemöller im Kreuzgang seine Sicht auf
das Kloster - verspielt und mit einem
Schuss Ironie.
Nach drei Tagen des Feierns erloschen
am gestrigen Abend nun doch die Feuer.
Wer sich mit dem Kräuter-Elixier "Klostergeist"
versorgt hat, der wird sich mit Sicherheit
so manchen Abend an die vielen "Geister"
auf dem Rehnaer Klosterhof erinnern. Dies
sicherlich mit Vorfreude auf das Klosterfest
im Jahr 2005.
von Volker Bohlmann
aus SVZ
vom 23. Juni 2003 |
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